\"Paläographie oder besser Graphologie und Graphognosie, wie die Neugriechen sagen, bezeichnet im weitesten Sinne des Wortes viel mehr, als diese Darstellung geben will oder kann. Die griechische Paläographie oder die Lehre von der Schrift der alten Griechen und ihrer Nachfolger, der Byzantiner, umfaßt die Epigraphik, resp, Numismatik, die Paläographie im engeren Sinne und die Diplomatik, um ganz zu schweigen von der Malerei, die der Etymologie nach ebenfalls mit hereingezogen werden könnte. Es ist nicht leicht, eine scharfe Grenzlinie zu ziehen zwischen Epigraphik und Paläographie im engeren Sinne. Man könnte meinen, die erstere umfasse das gesamte inschriftliche, die zweite das gesamte handschriftliche Material. Doch Inschrift und Handschrift schließen sich keineswegs aus; denn die in nachgiebigem Material wie Wachs. Blei usw. geritzten Inschriften haben in der Tat den unmittelbaren und individuellen Charakter der Handschrift.\" [...] Der deutsche Althistoriker, Paläograph und Bibliothekar Viktor Gardthausen gibt mit dem vorliegenden ersten Band seiner zweiteiligen griechischen Paläografie einen umfassenden und detailreichen Überblick über das Buchwesen im Altertum und im Byzantinischen Mittelalter. Die Geschichte der Literatur, das Buchwesen, Papyrus und andere Beschreibstoffe werden ebenso dargestellt, wie die äußere Form der Handschriften, Brief und Siegel, der Einband, Tinte und Ornamente. Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe von 1911.
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