Das sagen Kunden über diesen Artikel:
Polizeiarbeit in der Geisterwelt
- von Uli Geißler aus Fürth/Bay., 19.03.2012 -
Ein wahrlich kriminelles Geisterstück liefert der Autor mit seinem fantastischen Roman hier ab. Ein junger Londoner Polizist geht seine ersten Dienstschritte und Ermittlungswege, als er unverhofft in eine sehr merkwürdige Situation gerät. Peter Grant war wegen seines eher durchwachsenen Abschlusses zunächst im Innendienst gelandet.
Doch einige Tage zuvor hatte er eine merkwürdige Begegnung, denn er lernte den längst toten Nicholas Wallpenny kennen, der sich als Zeuge eines kurz zuvor geschehenen Mordes zu erkennen gibt.
Bald darauf wird dem jungen Constable von dem etwas undurchsichtigen Inspektor Nightingale das Angebot gemacht wird, Zauberlehrling bei ihm zu werden. Die vermeintlich intuitive aber in Polizeikreisen durchaus umstrittene Art seines Kollegen begeistert und verwirrt ihn gleichermaßen. Dennoch lässt er sich neu- und wissbegierig auf eine Zusammenarbeit mit dem Inspektor ein und macht sich auf die Geisterjagd nach dem toten Zeugen, um diesem weitere Informationen zu entlocken.
Die anfänglichen Dienstaufgaben mit seiner gut aussehenden, ebenfalls sehr jungen und vor allem deutlich erfolgreicheren Kollegin Lesley driften immer mehr in eine abstruse und unglaubliche Fantasygeschichte ab, in welcher Geister und Vampire das Geschehen bestimmen. Schließlich lernt der Polizist auch noch die Flussgötter „Vater und Mutter Themse“ und deren Kinder kennen. Kaum mehr glaubwürdig und völlig abgedreht verfolgt man die Geschichte, weitere Morde und Ereignisse, die nur noch geringfügig mit der realen Wirklichkeit eines Londoner Polizeilehrlings zu tun haben.
Mag sein, dass jüngere jugendliche Leserinnen und Leser durchaus noch ihren Lesespaß mit dem Roman haben, doch braucht es wirklich eine große Lust an abstruser Magie, um mit Freude bis zu Ende zu lesen. Schade, denn die Idee zu Beginn, dass Intuition und ein wenig unwirkliche Fantasie die Erfolge des jungen Peter Grant hätten beflügeln oder befördern können, an sich nicht schlecht ist. Es zeigt sich, dass dieses Genre wirklich Geschmackssache ist. Für Fantasy-Liebende ist die „Die Flüsse von London“ sicher ein flüssig und niveauvoll verfasstes Lesevergnügen mit 4 von 5 Sternen, wer Zauberei und Magie weniger gern in Fiktionsgeschichten mag, wir wohl eher nur 3 Sterne als richtige Wertung akzeptieren.
(c) 2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.