Produktbeschreibung
Dieser zweite und abschließende Band aus dem SNF-Projekt »Literatur und Wandmalerei. Erscheinungsformen höfischer Kultur und ihre Träger im Mittelalter« am Mediävistischen Institut der Universität Freiburg/Schweiz dokumentiert ein Colloquium, das vom 29. August bis 1. September 2001 im Hotel Stadthaus in Burgdorf bei Bern stattfand. Es sollte die Vergleichbarkeit der Systeme der Literatur und der Wandmalerei (und anderer Bildkünste) von den Funktionen und dem konkreten Gebrauch der Bilder und Texte her erproben und dabei die Bedeutung der Konventionalität von Themen und Formen und ihrer Variation im Rahmen einer wesentlich von Mündlichkeit bestimmten höfischen Geselligkeitskultur erwägen.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt: Eckart Conrad Lutz, Einleitung. - Nikolaus Henkel, Was soll der Mensch
tun? Mittelalterliche Normenvermittlung zwischen Latein und Volkssprache. -
Tomas Tomasek, Sentenzverwendung im höfischen Roman des 12./13. Jahrhunderts.
Vom >Diskurs< zur >Konvention<. - Hans-Jochen Schiewer, Innovation und
Konventionalisierung. Wirnts »Wigalois« und der Umgang mit Autor und Werk. -
Jens Haustein, Zu Form und Funktion stofflicher Konventionalität in
Sangspruchdichtung und Meistergesang. - Christoph März, Liedkorrespondenzen. Zu
Guillaumes de Machaut »Voir Dit« und einigen deutschen Liedern. - Ludger
Lieb/Peter Strohschneider, Zur Konventionalität der Minnerede. Eine Skizze am
Beispiel von des Elenden Knaben >Minnegericht<. - Burghart Wachinger, Gespräche
in der >Mörin< Hermanns von Sachsenheim. - Gerd Dicke, Fatzwerk.
Renaissancefazetien deutsch, ca. 1470--1570. - Nigel F. Palmer, Bacchus und
Venus. Mythographische Bilder in der Welt des späten Mittelalters. Mit einem
Textanhang. - Michael Curschmann, Konventionelles aus dem Freiraum zwischen
verbaler und visueller Gestaltung. - Norbert H. Ott, >Freisetzung< und
>Ritualisierung<. Zu Struktur und Funktion von Einzelmotiven und
Handlungsmomenten in literarischen Bildzeugnissen. - Michael Stolz, Wege des
Wissens. Zur Konventionalität mittelalterlicher Artes-Bildlichkeit. - Marcus
Castelberg, Beschädigte Bilder und Texte. Entstehung, Struktur und Funktion
einer spätmittelalterlichen Tafelsammlung. - Sabine Griese, Verfestigte und
vervielfältigte Konvention. Einblatt-Druckgraphik des 15. und frühen 16.
Jahrhunderts. - Eckart Conrad Lutz, Einspielung von Wissen und gebildeter
Umgang. Texte und Bilder im Gespräch. - Hans-Rudolf Meier, Dekorationssysteme
profaner Raumausstattungen im ausgehenden Mittelalter. - Sabine Sommerer, Die
Balkenmalereien im >Schönen Haus< in Basel (Ende des 13. Jahrhunderts). - Stefan
Matter, Neidhart und die Bienen. Überlegungen zu Text- und Bildtradition des
Faßschwankes. - Marc Späni, Thidrekr af Bern und der Elefant von Maienfeld. Zur
Interpretationsgeschichte einer Bündner Wandmalerei des frühen 14. Jahrhunderts.
- Harald Wolter-von dem Knesebeck, Zahm und wild: Thematische
Spannungsverhältnisse und ihre (topographische) Organisation am Beispiel der
Wandmalereien des Jagdzimmers von Schloß Moos in Eppan. - René Wetzel,
Konvention und Konversation. Die Wandbilder von Runkelstein und ihre Betrachter.
- Johanna Thali, Inszenierung in Text und Bild. Theater, Festkultur und
Wandmalerei städtischer Wohnbauten am Beispiel Luzern im 16. Jahrhundert.
Kritik
"Insgesamt führen die beiden Bände reiches Material unter verschiedenen Aspekten vor, und sie vermitteln eine Fülle von Erkenntnissen über die Zusammenhänge von Wort- und Bildkunst."Ursula Schulze in: Arbitrium 3/2009
Autoreninfo
Eckard Conrad Lutz, Universität Freiburg, Schweiz.