Dieses Buch "Neunzig Tage -- Neunzig Meetings", das mir 1984 in die Hände fiel, hat es wahrlich in sich. Ich habe es seither oft zitiert und den brennenden Wunsch gehabt, daß es bald auch in deutscher Sprache erscheinen möge. Wie recht hatte mein Freund und Kollege Dr. Maxwell M. Weisman aus Baltimore mit seinen Gedanken auf der Rückseite des Umschlages: "Als nichtalkoholischer Psychiater dachte ich, in diesem Buch etwas Brauchbares für meine Alkoholiker Patienten zu finden. Einmal angefangen mit dem Lesen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, und es wurde mir klar, daß ich es ausschließlich für mich las. Dieses Buch sollte - wie ich meine - Pflichtlektüre für alle die sein, die es schwer haben. Die Erfahrungen von Ernie K. bei den Meetings der Anonymen Alkoholiker. werden zu euren Erfahrungen. Und es wird so sein, daß ihr das Buch mit dem unbeschreibbaren Gefühl aus der Hand legt, für immer eine Wandlung erfahren zu haben." Dieses Buch von Ernie K. kann aus den abgedroschenen Banalitäten über den sogenannten Alkoholismus, die seit 1849 verkauft werden, herausführen und vielleicht hinlenken zu einer Identifikation und Einsicht, daß wir schlußendlich alle Alkoholiker im übertragenen Sinne dieser Bezeichnung sind, hilflos, richtungslos, aber auch sehnsüchtig ringend, wie besoffen nach dem Sinn in dieser Welt suchend. Das Wort des senegalesischen Stammes der Woluf `Nit nit, ay garabam -- Der Mensch ist des Menschen Arznei', ein direkt paracelsisch klingendes Wort, wird in Ernie K.'s bewegenden Tagebuchaufzeichnungen erlebbar. Dr. med. Walther H. Lechler Neuropsychiatrie, Psychotherapie Bad Herrenalb, im Mai 1994
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