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FREI

Die Kamikazepiloten

Kriegshelden oder Kriegsopfer?

von Lachmann, Daniel   (Autor)

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 2,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Historisches Seminar II), Veranstaltung: Nationalhelden, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bezeichnung Kamikaze ist mittlerweile in der westliche Welt zu einem geflügelten Wort geworden. Die Konnotationen die wir heute mit Kamikaze verbinden sind vor allem von der amerikanisch-alliierten Erinnerung an den Pazifikkrieg geprägt. Das Wort wurde in der Nachkriegszeit zum Synonym, für die mörderischen Selbstmordangriffe junger japanischer Piloten auf die US-Kriegsflotte im letzten Jahr des Pazifikkriegs. Darüber hinaus wird der Begriff mittlerweile jenseits des historischen Kontextes, für rücksichtsloses, sich Selbst und Andere gefährdendes Verhalten benutzt. Im englischsprachigen Raum ist in der Presse öfters von ¿kamikaze taxi driver¿ die Rede (vgl. Bill Gordon1 2005). Dies spiegelt den negativen Stereotyp wieder, welcher den Kamikazepiloten, die von der amerikanischen Seite als fanatisiert und Lebens verachtend wahrgenommen wurden, bis heute anhaftet und die westlichen Erinnerungskulturen2 prägt. Ein Japaner konfrontiert mit dem Begriff Kamikaze, wird jedoch keineswegs sofort die Selbstmordangriffe japanischer Piloten vor Augen haben und auch werden wahrscheinlich bei ihm nicht die gleichen negativen Konnotationen hervorgerufen. Innerhalb der kulturellen Erinnerung Japans, hat Kamikaze einen besonderen Stellenwert. Es handelt sich dabei um die Konstruktion eines nationalen Mythos, der Bestandteil des kulturellen Gedächtnisses3 wurde. Mit der Etablierung eines einheitlichen nationalen Schulsystems in der Meiji-Zeit(1868-1912) fanden die beiden japanischen Gründungsmythologien aus dem 8. Jahrhundert Kojiki und Nihon shoki Eingang in den Geschichts- und Moralunterricht(vgl. Shimada 1998). Damit konnte der im Nihon shoki enthaltende Kamikazemythos Eingang in das Gedächtnis einer breiten japanischen Masse finden. 1 Bill Gordon hat als Masterprojektarbeit an der Wesleyan Universität die umfassende dokumentarische Internetseite Kamikaze Images aufgebaut. 2 Zum Begriff Erinnerungskulturen, der die Pluralität der kulturellen Erinnerung betont vgl. Erll 2005 3 Zur Theorie des kulturellen Gedächtnisses, vgl. A. Assmann 2006 u. J. Assmann 1988, Aleida Assmann(2006:40-42) betont die identitätsstiftende Bedeutung mythischer Erzählungen, als Medien des nationalen Gedächtnisses und Jan Assmann(1992: 76) zufolge ist Mythos eine Geschichte die man sich erzählt, um sich über sich selbst und die Welt zu orientieren, eine Wahrheit höherer Ordnung, die nicht einfach nur stimmt, sondern darüber hinaus auch normative Ansprüche stellt und formative Kraft besitzt.

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Produktbeschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 2,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Historisches Seminar II), Veranstaltung: Nationalhelden, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bezeichnung Kamikaze ist mittlerweile in der westliche Welt zu einem geflügelten Wort geworden. Die Konnotationen die wir heute mit Kamikaze verbinden sind vor allem von der amerikanisch-alliierten Erinnerung an den Pazifikkrieg geprägt. Das Wort wurde in der Nachkriegszeit zum Synonym, für die mörderischen Selbstmordangriffe junger japanischer Piloten auf die US-Kriegsflotte im letzten Jahr des Pazifikkriegs. Darüber hinaus wird der Begriff mittlerweile jenseits des historischen Kontextes, für rücksichtsloses, sich Selbst und Andere gefährdendes Verhalten benutzt. Im englischsprachigen Raum ist in der Presse öfters von ¿kamikaze taxi driver¿ die Rede (vgl. Bill Gordon1 2005). Dies spiegelt den negativen Stereotyp wieder, welcher den Kamikazepiloten, die von der amerikanischen Seite als fanatisiert und Lebens verachtend wahrgenommen wurden, bis heute anhaftet und die westlichen Erinnerungskulturen2 prägt. Ein Japaner konfrontiert mit dem Begriff Kamikaze, wird jedoch keineswegs sofort die Selbstmordangriffe japanischer Piloten vor Augen haben und auch werden wahrscheinlich bei ihm nicht die gleichen negativen Konnotationen hervorgerufen. Innerhalb der kulturellen Erinnerung Japans, hat Kamikaze einen besonderen Stellenwert. Es handelt sich dabei um die Konstruktion eines nationalen Mythos, der Bestandteil des kulturellen Gedächtnisses3 wurde. Mit der Etablierung eines einheitlichen nationalen Schulsystems in der Meiji-Zeit(1868-1912) fanden die beiden japanischen Gründungsmythologien aus dem 8. Jahrhundert Kojiki und Nihon shoki Eingang in den Geschichts- und Moralunterricht(vgl. Shimada 1998). Damit konnte der im Nihon shoki enthaltende Kamikazemythos Eingang in das Gedächtnis einer breiten japanischen Masse finden. 1 Bill Gordon hat als Masterprojektarbeit an der Wesleyan Universität die umfassende dokumentarische Internetseite Kamikaze Images aufgebaut. 2 Zum Begriff Erinnerungskulturen, der die Pluralität der kulturellen Erinnerung betont vgl. Erll 2005 3 Zur Theorie des kulturellen Gedächtnisses, vgl. A. Assmann 2006 u. J. Assmann 1988, Aleida Assmann(2006:40-42) betont die identitätsstiftende Bedeutung mythischer Erzählungen, als Medien des nationalen Gedächtnisses und Jan Assmann(1992: 76) zufolge ist Mythos eine Geschichte die man sich erzählt, um sich über sich selbst und die Welt zu orientieren, eine Wahrheit höherer Ordnung, die nicht einfach nur stimmt, sondern darüber hinaus auch normative Ansprüche stellt und formative Kraft besitzt. 

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Lachmann, Daniel

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 36
Sprache: Deutsch
Erschienen: September 2008
Auflage: 2. Auflage
Sonstiges: Paperback
Maße: 210 x 148 mm
Gewicht: 68 g
ISBN-10: 3640171691
ISBN-13: 9783640171699

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KNO-SAMMLUNG: Akademische Schriftenreihe Bd. V111855
KNOABBVERMERK: 2. Aufl. 2008. 36 S. 210 mm
KNOSONSTTEXT: Paperback
Einband: Kartoniert
Auflage: 2. Auflage
Sprache: Deutsch
Beilage(n): Paperback

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