Schreiben wir in Zukunft 'Missthaufen'? Die sogenannte Rechtschreibreform
vereinfacht das Schreiben nicht, sondern macht es primitiv und kompliziert.
Die Reform greift insbesondere wegen der Liberalisierung der Zeichensetzung
und der chaotischen Willkür bei den Auseinanderschreibungen ('warm laufen',
aber 'heißlaufen') unmittelbar in den grammatikalischen Lebensraum unserer
Schriftsprache ein. Texte lassen sich schwerer lesen. Sogar eine Änderung
der Sprechweise wird suggeriert ('Wächte' wird zu 'Wechte'). Durch die
Stammprinzipregeln und die aufgezwungenen Auseinanderschreibungen werden
Wörter beseitigt, wodurch sich erhebliche Einschränkungen in der Ausdrucksvielfalt
unserer Schriftsprache ergeben. Bestimmte Inhalte können per Schrift überhaupt
nicht mehr übermittelt werden (Beispiel: 'Wir wollen uns davor setzen',
im Sinne von 'vorher'). Die Tatsache, daß dieses künstliche und völlig
überflüssige neue Regelwerk inzwischen Einzug in die Schulen gehalten hat,
ist verwerflich, da sich durch diese 'Hintertür' die schlechtere Schreibung
langfristig durchzusetzen droht und das gute Deutsch irgendwann verschwinden
könnte. Der Aufsatz zeigt dies eindrucksvoll an Beispielen und betrachtet
darüber hinaus einige gesellschaftliche Aspekte der Reform. Vorsicht, Satire!
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