Produktbeschreibung
Billige Zutaten, teuer und einfallsreich vermarktet - gegen das "Prinzip Schokoladenriegel" Die Industrie hat unser Essen standardisiert: Die immergleichen Grundstoffe werden mit Geschmacksverstärkern, zweifelhaften Aromen und Zucker aufgepeppt. Schwammige Gesetze öffnen Tür und Tor für gezielte Irreführung der Kunden. Unsere Ernährung wird immer künstlicher, unsere Geschmacksnerven werden von Kindheit an auf Chemikalien und Süßstoffe abgerichtet. Tanja Busse zeigt, wie ein Menü im Jahre 2020 schmecken wird, wenn wir uns nicht eines Besseren besinnen.
Die Folgen der Fehlentwicklung sind fatal: 1,6 Milliarden Menschen, so schätzt die Weltgesundheitsorganisation, gefährden durch Übergewicht ihre Gesundheit. Fast genauso viele leiden Hunger. Beide Phänomene hängen eng zusammen. Die jahrelange Bevorzugung der großen Plantagen hat die kleinen Bauernhöfe verdrängt, die für die Ernährung gerade der Ärmeren unentbehrlich sind. Die Verbraucher aber beginnen zu erkennen, dass man auf Dauer Nahrung nicht wie Autos produzieren kann, und probieren vielfach und fantasievoll eine Rückkehr zu überschaubaren Formen der Nahrungsmittelherstellung. Ein Buch, das aufrührt, aber auch informiert und Wege aufzeigt, wie es besser geht.
Kritik
"Die Ernährungsdikatur verzichtet auf eine klare Schwerpunktsetzung, schneidet vieles nur an und verliert sich zuweilen, so scheint es, auf Nebenschauplätzen. Doch genau dadurch gelingt es Tanja Busse, die Zusammenhänge aufzuzeigen zwischen verloren gegangener Ernährungssouveränität, massiv beworbener Fehlernährung, millionenschweren EU-Subventionen, der Verelendung ganzer Landstriche bis hin zum Hungertod. Das mag im Einzelnen nicht neu sein, ist aber in der Zusammenfassung äußerst erhellend. Und auch wenn ihr Lösungsvorschlag "Zurück zum eigenen Garten!" allzu einfach klingt, verliert er doch seine Naivität, wenn man ihn als Bild für verantwortungsbewusstes Handeln und Konsumieren begreift. Die Entscheidung für ein Fertiggericht aus dem Supermarkt oder für regional erzeugte Lebensmittel aus ökologischem Anbau ist also längst eine politische und zugleich zutiefst moralische. Es ist die Entscheidung, so Tanja Busse, ob man sich für Bequemlichkeit oder für Freiheit entscheidet, für den eigenen vollen Bauch oder für eine gerechte Welternährung. So lässt sich nach der Lektüre des Buches konstatieren: Tiefkühlpizza, Schokoriegel und Co. haben ihre Unschuld endgültig verloren."
Autoreninfo
Tanja Busse wurde 1970 geboren, studierte Journalistik und Philosophie in Dortmund, Bochum und Pisa. Sie promovierte 2000 mit einer Arbeit über die Massenmedien ("Weltuntergang als Erlebnis"). Sie schrieb wichtige Artikel über Verbraucherschutz und Landwirtschaft in der ZEIT, für das Greenpeace-Magazin und für utopia. Ihr Buch "Die Einkaufsrevolution" (Blessing, 2006) wurde ein Longseller. Auch "Die Ernährungsdiktatur" (Blessing 2010) erlangte hohe Resonanz. 2015 erschien bei Blessing ihr viel diskutiertes Buch "Die Wegwerfkuh". 2009 erhielt sie die Reiner Reineccius-Medaille für Querdenker und Pioniere der Stadt Steinheim, 2017 den Salus-Medienpreis und 2018 den Wertewandel-Preis des Deutschen Tierschutzbundes.