Produktbeschreibung
Es geschah am hellichten Tag ...Eigentlich sollte sich Kommissar Matthai,
der auf der Höhe seiner Karriere angelangt ist, zum Flug nach Jordanien
fertignachen, um dort ein ehrenvolles Amt zu übernehmen. Da erreicht ihn
ein Anruf aus Mägendorf, einem kleinen Ort bei Zürich. Ein ihm unbekannter
Hausierer teilt ihm mit, er habe im Wald die Leiche eines grausam verstümmelten
Mädchens gefunden. Obwohl Matthais Abflug kurz bevor steht, fährt er nach
Mägendorf und verspricht den Eltern des Kindes nicht zu rasten, bis er
den Täter entlarvt hat. Dürrenmatt geht es um das Verbrechen an sich, um
die verbrecherische Anlage als klinisch-sozilogisches Problem, das keineswegs
nur kleinbürgerlich-hintertreppige Früchte zu zeitigen braucht.Die Tat,
Zürich.
Zusammenfassung
Eigentlich sollte sich Kriminalkommissär Matthäi, der
auf der Höhe seiner Karriere angelangt ist, zum Flug nach
Jordanien fertigmachen, um dort ein ehrenvolles Amt zu übernehmen.
Da erreicht ihn ein Anruf aus Mägendorf einem kleinen Ort
in der Nähe von Zürich: Ein ihm bekannter Hausierer
teilt ihm mit, er habe im Wald die Leiche eines Mädchens,
von einem bislang unbekannten Verbrecher grausam verstümmelt,
gefunden. Matthäis Abflug ist in drei Tagen fällig,
doch er fährt nach Mägendorf und verspricht den Eltern
des Kindes »bei seiner Seligkeit« nicht zu rasten, bis
er den Täter entlarvt hat.
Leseprobe
Im März dieses Jahres hatte ich vor der Andreas Dahinden-Gesellschaft
in Chur über die Kunst, Kriminalromane zu schreiben, einen
Vortrag zu halten. Ich traf mit dem Zug erst beim Einnachten
ein, bei tiefliegenden Wolken und tristem Schneegestöber,
dazu war alles vereist. Die Veranstaltung fand im Saale des Kaufmännischen
Vereins statt. Publikum war nur spärlich vorhanden, da gleichzeitig
in der Aula des Gymnasiums Emil Staiger über den späten
Goethe las. Weder ich noch sonst jemand kam in Stimmung, und
mehrere Einheimische verließen den Saal, bevor ich den Vortrag
beendet hatte. Nach einem kurzen Zusammensein mit einigen Mitgliedern
des Vorstandes, mit zwei, drei Gymnasiallehrern, die auch lieber
beim späten Goethe gewesen wären, sowie einer wohltätigen
Dame, die den Verband der Ostschweizerischen Hausangestellten
ehrenhalber betreute, zog ich mich nach quittiertem Honorar und
Reisespesen ins Hotel Steinbock nahe beim Bahnhof zurück,
wo man mich logiert hatte. Doch auch hier Trostlosigkeit. Außer
einer deutschen Wirtschaftszeitung und einer alten "Weltwoche"
war keine Lektüre aufzutreiben, die Stille des Hotels unmenschlich,
an Schlaf nicht zu denken, weil die Angst hochkam, dann nicht
mehr zu erwachen.
Autoreninfo
Friedrich Dürrenmatt, am 5. Januar 1921 in Konolfingen bei Bern als Sohn eines Pfarrers geboren, studierte Literatur, Philosophie und Naturwissenschaften in Zürich und Bern. Er schwankte zwischen dem Beruf des Malers und dem des Schriftstelers, für den er sich allerdings früh entschied. Dürrenmatt wurde als Erzähler, Hörspieldicvhter und Dramatiker bekannt. Ab 1952 lebte er in Neuchatel, wo er am 14. Dezember 1990 verstarb.