Produktbeschreibung
«Ich habe in diesem Buch drei Frauen sprechen lassen, die sich aus ausweglosen Situationen mit Worten zu befreien versuchten: Diese Geschichten haben keine Moral; Lektionen werden nicht erteilt; ich wollte etwas ganz anderes. Man lebt nur ein Leben, aber durch intensives Mit-Erleben, Nach-Erleben gelingt es einem manchmal, in die Haut eines anderen zu schlüpfen. Ich wollte meine Leser an den Erfahrungen teilnehmen lassen, die ich auf diese Weise gemacht habe. Ich fühle mich mit allen Frauen verbunden, die ihr Leben auf sich nehmen und für ein glückliches Leben kämpfen.»
Zusammenfassung
Simone de Beauvoir: «Glückliche Menschen haben keine
Geschichte. Erst in der Zerrüttung, in der Trauer, wenn
man sich gebrochen fühlt, wenn man merkt, daß man sich
selbst entgleitet, hat man das Bedürfnis, von sich zu erzählen.
Ich habe in diesem Buch drei Frauen sprechen lassen, die sich
aus ausweglosen Situationen mit Worten zu befreien versuchen.
Diese Geschichten haben keine Moral; Lektionen werden nicht erteilt;
ich wollte etwas ganz anderes. Man lebt nur ein Leben, aber durch
intensives Mit-Erleben, Nach-Erleben gelingt es einem manchmal,
in die Haut eines anderen zu schlüpfen. Ich wollte meine
Leser an den Erfahrungen teilnehmen lassen, die ich auf diese
Weise gemacht habe. Ich fühle mich mit allen Frauen verbunden,
die ihr Leben auf sich nehmen und dafür kämpfen, daß
es glücklich wird; aber das hindert mich nicht daran, mich
besonders für jene Frauen zu interessieren, die dabei mehr
oder weniger gescheitert sind, und darüber hinaus für
all die Niederlagen, die es in jedem Leben gibt. »
Autoreninfo
Geboren am 9.1.1908 in Paris. Ihre ursprünglich wohlhabenden Eltern lebten nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund von Fehlspekulationen unter wenig üppigen Verhältnissen in der Rue de Rennes. Mit fünfeinhalb Jahren kam Simone an das katholische Mädcheninstitut, den Cours D‚sir, Rue Jacob; als Musterschülerin legte sie dort den Baccalaur‚at, das französische Abitur, ab. 1925/26 studierte sie französische Philologie am Institut Sainte-Marie in Neuilly und Mathematik am Institut Catholique, bevor sie 1926/27 die Sorbonne bezog, um Philosophie zu studieren. 1928 erhielt sie die Licence, schrieb eine Diplomarbeit über Leibnitz, legte gemeinsam mit Merleau-Ponty und L‚vi-Strauss ihre Probezeit als Lehramtskandidatin am Lyc‚e Janson-de-Sailly ab und bereitete sich an der Sorbonne und der cole Normale Sup‚rieure auf die Agr‚gation in Philosophie vor. In ihrem letzten Studienjahr lernte sie dort eine Reihe später berühmt gewordener Schriftsteller kennen, darunter Jean-Paul Sartre, ihren Lebensgefährten seit jener Zeit. 1932-1936 unterrichtete sie zunächst in Rouen und bis 1943 dann am Lyc‚e MoliŠre und Camille S‚e in Paris. Danach zog sie sich aus dem Schulleben zurück, um sich ganz der schriftstellerischen Arbeit zu widmen. Zusammen mit Sartre hat Simone de Beauvoir am politischen und gesellschaftlichen Geschehen ihrer Zeit stets aktiv teilgenommen. Sie hat sich, insbesondere seit Gründung des MLF (Mouvement de Lib‚ration des Femmes) 1970, stark in der französischen Frauenbewegung engagiert. 1971 unterzeichnete sie das französische Manifest zur Abtreibung. 1974 wurde sie Präsidentin der Partei für Frauenrechte, schlug allerdings die ®L‚gion d'Honneur¯ aus, die ihr Mitterrand angetragen hatte. Am 14.4.1986 ist sie, 78-jährig, im Hospital Cochin gestorben. Sie wurde neben Sartre auf dem Friedhof Montparnasse beigesetzt.