Produktbeschreibung
Das Vermächtnis des Inka ist das Ziel des Rittes, zu dem "Vater Jaguar" und seine Gefährten in Buenos Aires aufbrechen. Sie folgen dem Stierkämpfer Antonio Perillo, der sich verbrecherisch in den Besitz des Geheimnisses gebracht hat, hinauf in die Anden. Wird in der finsteren "Mordschlucht" endlich die Gerechtigkeit siegen? Der Titel ist als ebook erhältlich!
Leseprobe
"Corrida de toros, corrida de toros!" ertönte
es aus dem Munde der Ausrufer, die, mit bunten Schleifen und Bändern
geschmückt, die sich rechtwinklig kreuzenden Straßen
von Buenos Aires durchzogen. Corrida de toros war das
Thema, das seit mehreren Tagen alle Blätter der Stadt ausführlich
behandelten, und Corrida de toros bildete den Gegenstand
des Gesprächs in allen öffentlichen und Privatlokalen.
Corrida de toros, zu deutsch Stiergefecht, ist ein Wort,
das jeden Spanier und jeden, dem ein Tropfen spanischen Blutes
in den Adern fließt, zu begeistern vermag. Er bekümmert
sich nicht um die Einwände, die die Gegner dieser seiner
Lieblingsvergnügung vorbringen, um zu beweisen, daß
sie nicht nur moralisch, sondern auch anderweit verwerflich ist;
er eilt zur Arena, um der Tierquälerei aus voller Kehle zuzujauchzen,
und gerät vor Entzücken gar außer sich, wenn ein
mannhafter Stier einem Pferd den Leib aufschlitzt oder einen der
Toreadores auf die Hörner spießt.
Ja, Corrida de toros! Wie lange hatte man in Buenos Aires
kein Stiergefecht gesehen; seit welcher Zeit war in der Plaza
de toros das Wiehern der Pferde, das Brüllen der Stiere,
das Geschrei der Kämpfer und das Jauchzen der Zuschauer nicht
mehr vernommen worden! Es war eine ganze lange Reihe von Jahren
her, seit das letzte Stiergefecht stattgefunden hatte. Und daran
waren die leidigen politischen Verhältnisse des Landes schuld.
Autoreninfo
Karl May (1842-1912) war das fünfte von 14 Kindern einer armen Weberfamilie aus Ernstthal/Sachsen. Vom Studium am Lehrerseminar wurde er zunächst ausgeschlossen, nachdem er Kerzenreste unterschlagen hatte. Später konnte er die Ausbildung fortsetzen, arbeitete nur 14 Tage in seinem Beruf, bevor er wieder des Diebstahls bezichtigt und von der Liste der Kandidaten gestrichen wurde. Wegen Diebstahls, Betrugs und Hochstapelei wurde er in den Jahren darauf immer wieder verhaftet und monatelang festgesetzt. Die Jahre zwischen 1870 und 1874 verbrachte er im Zuchthaus Waldheim. Erst viele Jahre nach dem Erscheinen des akribisch recherchierten Orientzyklus reiste Karl May tatsächlich in den Orient. Karl May war lange Zeit einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller. Er starb1912 in Radebeul.