Produktbeschreibung
Er nannte sie sein 'kühnes herrliches Kind', und wenn sich in seinem Hause
Probleme abzeichneten, forderte Thomas Mann: 'Die Eri muß die Suppe salzen.'
Erika war sein Lieblingskind, und sie hat wesentliche Etappen seines Weges
begleitet und beeinflußt. Als er nach 1933 zögerte, sich öffentlich zum
Lager der antinazistischen Emigration zu bekennen, hatte sie maßgeblichen
Anteil daran, daß er sich umstimmen ließ. Als er 1938 Europa verließ und
ins amerikanische Exil übersiedelte, war es Erika, die ihm half, sich in
der Neuen Welt zurechtzufinden. In seinem letzten Lebensjahrzehnt wurde
die älteste Tochter schließlich seine engste Mitarbeiterin. Sie redigierte
seine Texte, managte seine Auftritte, kümmerte sich um Verträge und überwachte
die Verfilmungen seiner Romane. Die Geschichte dieser außergewöhnlichen
Vater-Tochter-Beziehung wird im vorliegenden Band nachgezeichnet. Alle
wichtigen Äußerungen Erika Manns über ihren Vater werden erstmals umfassend
dokumentiert und kommentiert. Die zahlreichen Essays und Briefe - vieles
davon bisher unveröffentlicht - vermitteln ein höchst subjektives, aufschlußreiches
Bild von Thomas Mann - eine Nahaufnahme des Schriftstellers, wie sie nur
aus der Sicht einer besonders engen Vertrauten möglich ist.
Autoreninfo
wurde am 9. November 1905 in München geboren. Sie arbeitete zunächst als Schauspielerin und Journalistin. Anfang 1933 gründete sie in München das Kabarett "Die Pfeffermühle"; wenige Wochen später ging sie mit der gesamten Truppe ins Exil. Ab 1936 lebte sie überwiegend in den USA, als Vortragsrednerin und Publizistin. Während des Zweiten Weltkriegs wirkte sie unter anderem an den Deutschland-Programmen der BBC mit und war Kriegsberichtserstatterin für die Alliierten. 1952 kehrte sie mit den Eltern zurück nach Europa. Am 27. August 1969 starb sie in Zürich.
Irmela von der Lühe, geb. 1947, lehrt als Professorin für Neuere Deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin. Sie veröffentlichte zahlreiche Studien, vor allem über Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit Uwe Naumann gibt sie die Werke Erika Manns heraus.
Uwe Naumann, geboren 1951 in Hamburg. Studium der Germanistik, Soziologie und Pädagogik in Hamburg und Marburg. 1976 Erstes, 1979 Zweites Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien. 1983 Promotion. 1984 bis 1985 Mitarbeiter der Hamburger Arbeitsstelle für deutsche Exilliteratur, Universität Hamburg. Seit 1985 Mitarbeit im Lektorat der Rowohlt Verlage, 2000 bis 2012 Programmleiter Sachbuch bei Rowohlt, danach Koordinator E-Book. Seit Ende 2016 im Ruhestand, weiterhin beratende Tätigkeit für Rowohlt. Lehrbeauftragter an den Universitäten Lüneburg und Mainz. Herausgeber der Reihe ®rowohlts monographien¯.
Features, Essays und Kritiken für verschiedene Rundfunkanstalten. Herausgeber der Werke von Klaus und Erika Mann und von Heinar Kipphardt. Edierte die Bildbände ®'Ruhe gibt es nicht, bis zum Schluß'. Klaus Mann (1906-1949)¯, 1999, und ®Die Kinder der Manns. Ein Familienalbum¯, 2005. Zahlreiche weitere Editionen, vor allem zur deutschsprachigen Exilliteratur.